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Reiseprogramm

Einleitung
Lachend sitzen wir bei Latifa auf dem Sofa und kosten das feine, selbstgebackene Gebäck. Wir sind zuhause bei einer ganz gewöhnlichen marokkanischen Familie. Die Tür zu einer der vielen unterschiedlichen Frauenwelten hat sich uns geöffnet. Wir begegnen Frauen in ihrem Alltag, in der Stadt Marrakech und auf dem Land im Berberdorf, erfahren wohltuend unspektakulär ihre Kultur. Gemeinsam auf dem Markt einkaufen, kochen, ins Hammam gehen, Teppich knüpfen oder am Brunnen Wasser holen: die einheimischen Frauen laden uns ein, eine von ihnen ge-wählte Facette ihres Lebens mitzuerleben. Wir begegnen einer andern Frauenkultur und nicht selten uns selbst. Die Zufallsgemeinschaft mit andern Teilnehmerinnen, die dieselbe Reise fern ihres Alltags gewählt haben, kann konstruktiver Raum für gegenseitige Bereicherung und Wertschätzung sein.

Die Momente unter Frauen werden ergänzt durch den Austausch mit unserem einheimischen erfahrenen Wanderführer. So erhalten wir nicht nur Einblick in die Welt in den Häusern und Küchen, sondern auch den andern Pol, die Männerwelt. Bei den Spaziergängen durch die Dör-fer erzählt er uns von der Berberkultur, benennt Pflanzen und Vögel, zeigt uns seine Heimat. Er ist es auch, der geduldig unsere vielen Fragen beantworten kann, übersetzt und Türen in seinem Dorf für uns öffnet.  

Es ist dies eine Reise, die Dich, Frau, einlädt, Dir eine ungewöhnliche Auszeit zu gönnen.

1. Tag: Anreise nach Marrakech
Transfer zum Hotel in der Medina von Marrakech.
Übernachtung mit Frühstück in einfachem Hotel/Riad (-/-/-).

2. Tag: Marrakech
Geräusche, das Licht, Sprachklänge, Farben, die blühenden Bougainvillien: wir sind tatsächlich in Marokko. Der Ruf des Muezzins, der frühmorgens über die noch schlafende Stadt hallte, war also kein Traum. Langsam erwacht das Leben in der Medina, die Rollläden der kleinen Boutiquen in den Gassen werden hochgezogen, Frauen gehen zur Arbeit. Gemeinsam frühstücken wir auf der Hotelterrasse. Nach einer ersten Inforunde und dem Klären einiger praktischer Fragen tauchen wir ein in das Gassengewirr der Medina Marrakechs. Bunt und dicht sind die Eindrücke, jedes Quartier hat seine eigene Stimmung und das „Aussenraum“-Leben in dieser Stadt zeigt sich un-geschminkt. Gegensätzlicher könnte es wohl nicht sein, ist es doch für viele überraschend angenehm und vielfältig. Gewürzmarkt, Quartierbäckerei, die Medersa Ben Youssef mit ihrer wunderbaren Architektur und der starken Aus-strahlung, das Schlendern durch die Gassen sind Anfangssätze für Geschichten dieser Stadt. Am Nachmittag, nach der ½-tägigen Stadtführung bleibt für eine jede etwas Zeit, in ihrer  ganz eigenen Art anzukommen. Ob in den Souks einkaufen, auf der Terrasse lesen oder sich eine Siesta gönnen, der Möglichkeiten gibt es viele.
½-tägige Stadtführung
Übernachtung in einfachem Hotel/Riad (F/-/-)

3. Tag: Marrakech - Zentraler Hoher Atlas
Unser Führer holt uns im Hotel ab, durch die kleine enge Gasse  geht es zum Privattaxi oder Minibus, der auf uns wartet. Die eindrucksvolle Fahrt führt in eines der schönsten Täler des Hohen Atlas. Wir verlassen Marrakech Richtung Gebirge, lassen die Vororte, das Stadtleben hinter uns, fahren durch die sich vor uns ausbreitende Ebene. Dörfer liegen auf unserem Weg, kultivierte Getreidefelder, Brunnen, Alleen und brachliegende karge Fläche ziehen vorbei. Wir gelangen zum Provinzhauptort Azilal. In einem lauschigen Hain halten wir für unser Picknick, der Duft blühender Wildrosen, das Vogelgezwitscher, die Vegetation – weit weg schon ist das Stadtleben. Die Fahrt geht weiter über Ait Mhammed und einen 2300 m hohen Pass mit herrlicher Aussicht auf die Gipfel des Hohen Atlas. Die Landschaft verändert sich, Gebirgslandschaften mit Wacholderbäumen, kleinen Dörfern und Terrassenfeldern tauchen auf, und mit ihnen die Lebensform der hier ansässigen Berber. In einer weiten, frucht-baren Talsohle sind wir am Ziel unserer heutigen Fahrt. In Imlghas, dem Heimatdorf unseres Führers (1860 m ü.M.) richten wir uns die nächsten Tage in einer schlichten, gemütlichen Herberge ein. Nach dem ersten Tee gehen wir ein paar Schritte durchs Dorf und die umliegenden Felder und schauen, wo wir denn da „gelandet“ sind. Abendessen in der Herberge.
Herberge (Fahrt ca. 6 Std.) (F/M/A)

4. - 7.Tag
Ausgangspunkt für unsere Spaziergänge und Wanderungen ist die Herberge im Dorf, das sich in einem von Berbern bewohnten Hochtal befindet. Hier begegnen wir auf kleinstem Raum die verschiedenen Lebens- und Bauweisen der Berber vom Ait Bougmez, derjenigen aus dem Ait Boulli sowie der Halbnomaden von Ait Atta.
Textilien, traditionelle Decken- und Türenmalereien, Symbole, Sagen und Lieder geben uns einen Einblick in die uralte Kultur dieser Volksstämme. Landschaftlich sind die bewässerten Talsohlen wahre Gärten und beeindrucken uns mit ihrer Vielfältigkeit – hier wird noch immer mit Maultier und Holzpflug und in tagelanger Handarbeit kultiviert!
Wir wandern durch Felder, unter Zitterpappeln, vorbei an Hecken, Bergblumen, gurgelnden Bächen, steigen hinauf zu Almen und entdecken Facetten des Lebens der Berber. Die Landschaft ist kontrastreich in Farben und Formen. Wir haben Zeit zu ruhen, schauen und fragen. Wir werden eingeladen ins Lehmhaus, sitzen auf den wunderschön ausgelegten Teppichen im Gästezimmer und erfahren etwas mehr von Festen, Besuchen und Ritualen. Während draussen die Kinder spielen, der Hahn kräht, verstreicht die Zeit in den Häusern. Nichts Spektakuläres geschieht und doch offenbart sich dem geduldigen Gast eine ganz besondere Welt. Der Führer übersetzt, doch viele Dinge brauchen wenig Worte,sind Gesten, Lachen und sich mit Händen und Füssen ver-ständigen, ungewohnte Dinge probieren und über sich selbst lachen können. Sich neben Maleid an den Webstuhl setzen oder mit Younes seine Schulbücher anschauen sind Schritte, die Herzen und Grenzen bewegen können.
Die Nächte sind erstaunlich ruhig, kaum ein Geräusch zerreisst die Stille, der Sternenhimmel spannt sich eindrucks-voll glitzernd über uns und wir erfahren, wie diese Ruhe, der so andere Rhythmus wohltuend ist.
Vielleicht möchten wir um den nächsten Hügel sehen, sind neugierig, wie die Menschen dort leben, die Landschaft sich dort uns zeigt. Die Berbermänner und Frauen arbeiten in Haus und Feldern, führen ihre Kühe zum Brunnen, die Schafherden auf die Weiden, auf den Feldern wachsen Zwiebeln, Kartoffeln, Mais, Luzerne... Die Landschaft ist mal schroff bergig, mal weich verspielt mit rotem Klatschmohn oder goldenen Getreidefeldern. Ist unser Weg weit, begleitet uns der Koch mit seinem Maultier und wir geniessen an einem gemütlichen Mittagsplatz ein köstliches Mahl.
Das Verweilen an einem Ort schenkt uns die einmalige Gelegenheit, sich langsam anzunähern, Zeit zu haben, wirken zu lassen.
Am Donnerstag gehen wir zum heiligen Berg, dem Sidi Moussa. Oben lassen wir den Blick schweifen über das Tal, stellen uns vor, wie es war, als die Karawanen hier den Atlas überquerten, die Dörfer im Winter monatelang von der Umwelt abgeschnitten waren. Wir sehen aber auch, dass der Welten Lauf und die sogenannte Zivilisation mit all ihren Vor- und Nachteilen auch vor diesem Tal nicht Halt gemacht hat und staunen wohl über das einerseits einfache Leben in alter Tradition und andererseits der Satellitenschüssel auf dem Dach.
Wir setzen uns neben Touda auf die Holzbank im einfachen Schulzimmer und versuchen dem Unterricht in der Klasse von 20 bis 40 Kindern zu folgen. Wortspiele oder Lieder, verbunden mit Klatschen und Rhythmus sind Unterrichtsformen, die bei den lernbegierigen Kindern erst scheues, dann begeistertes Mittun wecken. Hier gingen sie in die Schule, sie war ein Wegabschnitt der Biografien unserer Begleiter.Wir holen zusammen mit Fatima Wasser am Brunnen. Wir lernen uns gegenseitig Berber und Französisch. Auf der Terrasse der Herberge oder am Kaminfeuer im Salon lassen wir den Tag ausklingen. Übernachtung in Herberge (Wanderzeit 2 - 5Stunden zwischen 1800 - 2500 m ü.M., evtl. Lokaltransport) (F/M/A)

8.Tag: Rückfahrt nach Marrakech
Nun heisst es Abschied nehmen von der Herberge und den Menschen, in deren Welt wir ein paar Tage Gast sein durften. Die einen etwas wehmütig, die andern mit dem Kribbeln der Vor-freude auf die Rückkehr in die Stadt, machen wir uns auf den Weg. Rückfahrt über Azilal nach Marrakech, Abend in Marrakech zur individuellen Gestaltung.
Übernachtung im Doppelzimmer mit Frühstück in einfachem Hotel/Riad l (5 - 6 Std. Fahrt) (F/-/-)

9. Tag: Marrakech
Begleitung für den Besuch eines öffentlichen Hammams und Zeit, die Stadt, Medina zu erleben.
Übernachtung im Doppelzimmer mit Frühstück in einfachem Hotel/Riad l (5 - 6 Std. Fahrt) (F/-/-)

10.Tag: Abreisetag
Transfer an den Flughafen/Bahnhof von Marrakech
(F/-/-)

 
Riad Enija